Masai

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Masai, auch Maasai, Massai, ostafrikanische Halbnomaden der Trockensavanne im Süden Kenias und Tansanias. Ihre Sprache, das Masai, zählt zur nilohamitischen Sprachgruppe. Man schätzt die Masai auf rund eine Viertelmillion Menschen.

Die traditionelle Wirtschaftsweise der Masai beruhte auf der Rinderzucht im Hochland Kenias, auf dem sie ihre Herden frei weiden ließen. Ihre Hauptnahrung bestand (und besteht) aus Kuhmilch und Rinderblut. Sie tauschten aber auch pflanzliche Nahrung von ihren Ackerbau treibenden Nachbarn ein.

Ihre militärische Institution, die Kriegerkaste der „Ilmurran”, ermöglichte es den wahrscheinlich aus dem Gebiet um den Turkanasee stammenden Masai, bis Ende des 17. Jahrhunderts immer größere Gebiete und deren Bewohner im Süden unter ihre Kontrolle zu bringen. Bis 1870 hatten sie ihre Einflusssphäre bis zum Victoriasee ausgedehnt. Ende des 19. Jahrhunderts vernichtete eine Rinderpest, die offenbar von britischen Kolonialisten eingeschleppt worden war, große Teile des Viehbestandes und zwang viele Masai, eine andere Wirtschafts- und Lebensweise anzunehmen. Eine Hungersnot und eine Pockenepidemie waren die Folge der Rinderpest. Trotz dieser Schwächung verweigerten die Masai die Zusammenarbeit mit den britischen Kolonialherren. Daraufhin siedelten die Briten die Masai 1904 sowie zwischen 1912 und 1913 in weit entfernte Gebiete im Süden Kenias und Tansanias um, wo sie noch heute leben. Diese Gebiete waren weniger fruchtbar als die angestammten Weidegründe, so dass sich die Masai immer mehr mit dem Problem der Überweidung konfrontiert sehen.

Die Masaigesellschaft ist in patrilineare Abstammungsgruppen unterteilt. Die Männer der Masai sind in klar definierte Altersklassen (Knaben, Krieger und Älteste) eingeteilt. Mädchen werden von ihren Vätern oft schon vor der Geburt ehelich versprochen. Sowohl für Jungen als auch für Mädchen werden Beschneidungszeremonien durchgeführt. Alte Frauen nehmen hierarchisch die gleiche Stellung wie alte Männer ein. Bis auf wenige Ausnahmen leben die Masai die meiste Zeit des Jahres über halbnomadisch und wohnen in Kralen, kleinen Siedlungen aus Kuppelhütten, bei denen Rinderdung als Baumaterial Verwendung findet.


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