Revierverhalten

Der nachfolgende Artikel wurden der Microsoft Encarta 2001 entnommen.

Revierverhalten oder Territorialität, Verhaltensweisen, mit denen Tiere ein Gebiet in der Regel gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen (außer gegen Jungtiere) verteidigen und sich damit Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Nahrung, Nistplätzen oder Weibchen sichern. Zum Revierverhalten gehören Markier-, Droh- und Kampfverhalten.

Männchen konkurrieren häufig um Reviere, indem sie entweder echte Kämpfe ausfechten oder mit ritualisierten Kämpfen ihre Kräfte messen, um einen Konflikt beizulegen (siehe Aggression). Dabei werden schwächere Individuen aus einem Revier verdrängt und sind gezwungen, sich mit einem weniger vorteilhaften Gebiet zufriedenzugeben. In manchen Fällen werden auch Artgenossen des anderen Geschlechts oder sogar artfremde Tiere aus dem Revier ausgeschlossen, wenn diese als Konkurrenten auftreten. Interspezifische (zwischenartliche) Territorialität tritt z. B. bei Spitzmäusen und Spechten auf.

Der Gesang der Vögel ist ebenfalls Revierverhalten: Er dient dazu, Reviere abzugrenzen und Weibchen anzulocken. Nicht nur Wirbeltiere wie Vögel und Säugetiere bilden Reviere (bei Letzteren spricht man eher von Territorien), sondern beispielsweise auch Wirbellose, etwa manche Insekten und Krebstiere. Durch Revierverhalten können sich die stärksten und kräftigsten Individuen meist die besten Ressourcen sichern und haben dadurch einen höheren Fortpflanzungserfolg als weniger dominante Tiere. Das Revierverhalten ist stark von der Jahreszeit und der Funktion des zu verteidigenden Reviers abhängig. Brutreviere werden beispielsweise nur zur Fortpflanzungszeit verteidigt.

Siehe auch Verhaltensforschung; Soziobiologie

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©  Gregor Jonas / Microsoft Encarta
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