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Kojote, Raubtier, das heute in Nordamerika weit verbreitet und eng mit dem Wolf verwandt ist (siehe Hunde). Der Kojote hat aufrecht stehende, spitze Ohren, eine lange Schnauze und grüne, wolfsähnliche Augen. Seine Kopfrumpflänge misst etwa 75 bis 100 Zentimeter, der Schwanz ist 30 bis 40 Zentimeter lang. Das Deckhaar des dichten Felles und des markanten buschigen Schwanzes ist an den Spitzen schwarz gefärbt. Das Unterfell variiert stark von rötlich bei den Kojoten der trockenen Zonen bis zum Hellgrau der Kojoten nördlicher Wälder.
Kojoten sind nachts besonders aktiv. Zu dieser Zeit machen sie sich mit ihrem charakteristischen durchdringenden Bellen und einem lang gezogenen Heulen bemerkbar. Doch auch in der Morgen- oder Abenddämmerung streifen sie umher. Zumeist jagen sie allein oder wechseln sich mit anderen Tieren ab, seltener jagt die Meute gemeinsam. Kojoten ernähren sich von Aas, Vögeln, großen Insekten und Nagetieren. Wenn sie Tiere wie Kaninchen hetzen, erreichen sie Geschwindigkeiten von mehr als 60 Kilometern pro Stunde. Kojoten reißen auch unbeaufsichtigte Schafe und gelegentlich ein schwaches Reh. Die Weibchen werden einmal im Jahr läufig, von Ende Januar bis Anfang März. Nach einer zweimonatigen Tragezeit werfen sie zwei bis zwölf Junge. Beide Eltern kümmern sich um die Jungen, die im Herbst etwa neun Kilogramm wiegen und für sich selbst sorgen können. Wahrscheinlich bleibt das Kojotenpaar ein Leben lang zusammen. Das Verbreitungsgebiet der Kojoten reicht von Panamá bis zum Norden Alaskas. Gegen Ende der siebziger Jahre sind sie in östlicher Richtung bis zur atlantischen Küste vorgedrungen, so dass sie heute, mit Ausnahme von Hawaii, in jedem Staat der USA anzutreffen sind. Der östliche Kojote, der ein dunkleres Fell besitzt und ein Viertel größer ist als der westliche Kojote, wird als eigene Unterart angesehen. Er hat sich stark vermehrt und wird in den Vorstädten von New York, New Jersey, Connecticut und Pennsylvania beobachtet. Einige Wissenschaftler versuchen die plötzliche Ausbreitung damit zu erklären, dass der östliche Kojote einst in diesen Gebieten beheimatet war und jetzt aus der abgelegenen Wildnis in die wieder aufgeforsteten Landstriche der östlichen Staaten zurückkehrt. Andere gehen davon aus, dass die Tiere von westlichen Kojoten abstammen, die in den Osten abwanderten und durch Kreuzung mit kleinen Wölfen eine größere Form entstehen ließen. Kojoten paaren sich auch mit verwilderten Hunden. Diese als Coydogs (englisch: coyote und dog) bezeichneten Tiere werfen jedoch zur falschen Jahreszeit und sterben bald aus. Vor allem in Gebieten mit Schafzucht im Südwesten der USA wurden Versuche unternommen, die Kojoten mit Gift und durch Jagd auszurotten. Da Kojoten jedoch sehr scheu sind und sich jederzeit zurückziehen und auch an unwirtliche Gebiete anpassen können, waren diese Maßnahmen nur beschränkt erfolgreich. Kritiker derartiger Aktionen führen an, dass ohne Raubtiere wie die Kojoten Populationen von Kleinsäugern, etwa Kaninchen und Hasen, rasch anwachsen und den Schafen große Flächen Weideland streitig machen. Systematische Einordnung: Der Kojote gehört zur Familie Canidae. Seine wissenschaftliche Bezeichnung lautet Canis latrans.
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