Füchse

Der nachfolgende Artikel wurden der Microsoft Encarta 2001 entnommen.

1. EINLEITUNG  Füchse, kleine Arten aus der Raubtierfamilie der Hunde, die verschiedenen Gattungen angehören; derselben Familie werden Wölfe, Kojoten und Schakale zugeordnet.


Füchse haben relativ kurze Beine, eine lange, schmale Schnauze, aufrecht stehende dreieckige Ohren, ein dichtes Fell und einen langen, buschigen Schwanz. Füchse sind in ganz Amerika, Eurasien und Afrika verbreitet, sie leben vor allem in Wäldern, im Buschland und in Wüstengebieten. Zur selben Gattung wie unser Rotfuchs gehören insgesamt zehn Arten. Die Mehrzahl davon ist in der Lage, sich an verschiedene Klimabedingungen und Lebensräume anzupassen. Afrika zum Beispiel beheimatet eine bemerkenswerte Vielfalt an Tierarten, und Füchse sind ein faszinierender Bestandteil dieses Ökosystems. Diese cleveren und anpassungsfähigen Geschöpfe tragen dazu bei, die Artenvielfalt des Kontinents zu bereichern. Bei  Afrika denkt man meist an exotische Wildtiere wie Löwen und Zebras, es kann also überraschend sein bei einer Tour zu sehen, dass auch Füchse in verschiedenen afrikanischen Lebensräumen anzutreffen sind. Mit etwas Glück und viel Geduld kann man sie auch auf der Jagd nach ihrer nächsten Beute beobachten.


Füchse ernähren sich weitestgehend von Mäusen, Wühlmäusen, Kaninchen, Vogeleiern, Früchten, großen Insekten und Aas. Da ihre Beutetiere nur klein sind, jagen Füchse allein statt im Rudel. Im Allgemeinen ist ihr Revier, das sie gegen Artgenossen verteidigen, kleiner als acht Quadratkilometer. Sie sind flinke, wendige Läufer. Der Rotfuchs kann eine Geschwindigkeit von nahezu 50 Kilometern pro Stunde erreichen.

2. DER ROTFUCHS  
Der Rotfuchs ist die bei weitem häufigste Fuchsart. Seine Kopfrumpflänge beträgt 50 bis 90 Zentimeter, er wiegt drei bis zehn Kilogramm und ist an seinen schwarzen Ohren und einer weißen Schwanzspitze zu erkennen. Die Fellfarbe ist sehr variabel: Zumeist ist sie oberseits rostrot oder rotbraun und mit hellen Haarspitzen durchsetzt. Der Rotfuchs ist in ganz Eurasien, in Nordafrika und von Mexiko bis zur Arktis verbreitet. In diesem sehr großen Gebiet haben sich verschiedene Variationen herausgebildet. Die Rotfüchse im Süden sind kleiner und besitzen ein heller gefärbtes Fell, während die im Norden größer sind und ein dichteres und dunkleres Fell haben. Beim Silberfuchs mit seinem schwarzen, weiß gesprenkelten Fell handelt es sich lediglich um eine Varietät des Rotfuchses.


Die große Wachsamkeit des Rotfuchses, sein ausgeprägter Geruchssinn, sein hervorragendes Gehör und die scharfen Augen ermöglichen es ihm, auch in der Nähe menschlicher Siedlungen zu leben, ohne aufzufallen. Farmland mit Niederwald und offenen Feldern bietet ihm gute Deckung und ausreichend Nagetiere, vor allem Feldmäuse. Als man den Rotfuchs in manchen ländlichen Gebieten ausrottete, wuchsen Nagetierpopulationen stark an. In Australien hat man Rotfüchse eingeführt, um der Kaninchenplage Herr zu werden – diese Kleinsäuger hatte man dort zuvor ebenfalls ausgesetzt.


Während der Paarungszeit im Hochwinter nehmen Rotfüchse ein Gebiet von drei bis acht Quadratkilometern ein. Es folgt eine Tragzeit von 49 bis 56 Tagen, nach der die Füchsin in ihrem unterirdischen Bau in der Regel zwei bis acht, ausnahmsweise bis zehn Junge wirft. Jungfüchse sind bei ihrer Geburt blind und werden sieben bis neun Wochen gesäugt. Bis zum Herbst verlassen die Jungen das elterliche Territorium oder werden daraus vertrieben. Man nimmt an, dass Rotfüchse ihr Leben lang mit demselben Partner zusammenbleiben. Die maximale Lebenserwartung liegt bei ungefähr zwölf Jahren.

3. ANDERE FÜCHSE  
Der Graufuchs ist mit einer Kopfrumpflänge von 53 bis 73 Zentimetern und einem Gewicht von drei bis sieben Kilogramm etwas kleiner als der Rotfuchs, sein Fell weist derbe, melierte Haare auf. Das Verbreitungsgebiet der noch relativ häufigen Art reicht vom Süden Kanadas bis zum Norden Südamerikas. Der Graufuchs lebt vorrangig in Wäldern und trockenem Buschland und bezieht dort u. a. in Felsspalten und Baumhöhlen Quartier. Das nachtaktive Raubtier ernährt sich von Kleinsäugern, Vögeln, Wirbellosen wie Insekten und pflanzlicher Nahrung. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von etwa zwei Monaten in der Regel drei bis vier Junge zur Welt, die etwa sechs Wochen gesäugt werden. Graufüchse sind die einzigen Mitglieder der Hundefamilie, die auf Bäume klettern. Ihre Nahrungsfeinde sind größere Raubtiere. In Gefangenschaft wurde ein Graufuchs 13 Jahre alt.


Der Kitfuchs ist ein scheues, nachtaktives Tier, das in den Great Plains Südkanadas und im Norden der USA vorkommt. Dieser rötlich gelbe (die so gefärbte Unterart heißt Swiftfuchs) bis sandfarbene Fuchs ist mit einer Kopfrumpflänge von 40 bis 50 Zentimetern nur etwa zwei Drittel so groß wie der Rotfuchs. Der in seinem Bestand gefährdete Kitfuchs ernährt sich von Kleinsäugern, Insekten und Beeren. Er bewohnt in Prärien und Halbwüsten ausgedehnte Baue.


Zu den Füchsen, die in ähnlich trockenen Regionen siedeln, zählt der Kapfuchs in Südafrika, der Sandfuchs in der Sahara und der Fennek – sie alle tragen ein sandfarbenes Fell; große Ohren erleichtern die Abstrahlung von Körperwärme. Der Kapfuchs erreicht eine Kopfrumpflänge von 45 bis 61 Zentimetern. Er lebt in Savannen und Steppen und frisst u. a. Kleinsäuger, Insekten und Früchte. Der 40 bis 52 Zentimeter große Sandfuchs hat ein ähnliches Nahrungsspektrum, er besiedelt Steppen, Wüsten, Savannen und kleine Wälder.


Der Polarfuchs oder Eisfuchs ist in der ganzen Arktis verbreitet und häufig auf Eisfeldern anzutreffen, die Hunderte von Kilometern vom Festland entfernt sind. Im Winter ist sein Fell weiß, im Sommer braun. Die Ohren der Polarfüchse sind kurz, stark behaart und abgerundet und strahlen dadurch wenig Wärme ab. Diese Füchse haben eine Kopfrumpflänge von 50 bis 70 Zentimetern. Ein kleiner Teil der Polarfüchse, vor allem auf Grönland, besitzt ein blaues Fell, das sich von einem tiefen Blaugrau im Sommer zu einem blassen Bläulichgrau im Winter verfärbt. Als Allesfresser ernähren Polarfüchse sich u. a. von Kleinsäugern wie Lemmingen, Eiern, Aas und Beeren. Wie alle hundeartigen Raubtiere halten Polarfüchse keine Winterruhe, sondern bleiben aktiv. In dieser Zeit fressen sie von gestrandeten Walen, Reste der Beute von Eisbären und möglicherweise junge Robben. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von etwa 50 Tagen sechs bis zwölf, ausnahmsweise bis 20 Junge zur Welt, die sechs bis acht Wochen gesäugt werden. Polarfüchse können bis zehn Jahre alt werden.


Systematische Einordnung: Füchse gehören zur Familie Canidae. Die wissenschaftliche Bezeichnung für den Rotfuchs lautet Vulpes vulpes und für den Graufuchs Urocyoncinereoargenteus. Der amerikanische Kitfuchs ist klassifiziert als Vulpes macrotis, der Kapfuchs als Vulpes chama. Der Sandfuchs heißt Vulpes rüppellii, der Fennek Fennecus zerda (gelegentlich auch als Vulpes zerda bezeichnet) und der Polarfuchs Alopex lagopus.

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