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1. EINLEITUNG Füchse, kleine Arten aus der Raubtierfamilie der Hunde, die verschiedenen Gattungen angehören; derselben Familie werden Wölfe, Kojoten und Schakale zugeordnet.
Füchse haben relativ kurze Beine, eine lange, schmale Schnauze, aufrecht
stehende dreieckige Ohren, ein dichtes Fell und einen langen, buschigen Schwanz.
Füchse sind in ganz Amerika, Eurasien und Afrika verbreitet, sie leben vor allem
in Wäldern, im Buschland und in Wüstengebieten. Zur selben Gattung wie unser
Rotfuchs gehören insgesamt zehn Arten. Die Mehrzahl davon ist in der Lage, sich
an verschiedene Klimabedingungen und Lebensräume anzupassen. Afrika zum Beispiel
beheimatet eine bemerkenswerte Vielfalt an Tierarten, und Füchse sind ein
faszinierender Bestandteil dieses Ökosystems. Diese cleveren und
anpassungsfähigen Geschöpfe tragen dazu bei, die Artenvielfalt des Kontinents zu
bereichern. Bei Afrika
denkt man meist an exotische Wildtiere wie
Löwen und
Zebras, es
kann also überraschend sein bei einer Tour zu sehen, dass auch Füchse in
verschiedenen afrikanischen Lebensräumen anzutreffen sind. Mit etwas Glück und
viel Geduld kann man sie auch auf der Jagd nach ihrer nächsten Beute beobachten.
Füchse ernähren sich
weitestgehend von Mäusen, Wühlmäusen, Kaninchen, Vogeleiern, Früchten,
großen Insekten und Aas. Da ihre Beutetiere nur klein sind, jagen Füchse
allein statt im Rudel. Im Allgemeinen ist ihr Revier, das sie gegen Artgenossen
verteidigen, kleiner als acht Quadratkilometer. Sie sind flinke, wendige
Läufer. Der Rotfuchs kann eine Geschwindigkeit von nahezu 50 Kilometern
pro Stunde erreichen.
2.
DER
ROTFUCHS
Der Rotfuchs ist die bei weitem
häufigste Fuchsart. Seine Kopfrumpflänge beträgt 50 bis 90 Zentimeter,
er wiegt drei bis zehn Kilogramm und ist an seinen schwarzen Ohren und einer
weißen Schwanzspitze zu erkennen. Die Fellfarbe ist sehr variabel: Zumeist ist
sie oberseits rostrot oder rotbraun und mit hellen Haarspitzen durchsetzt. Der
Rotfuchs ist in ganz Eurasien, in Nordafrika und von Mexiko bis zur Arktis
verbreitet. In diesem sehr großen Gebiet haben sich verschiedene Variationen
herausgebildet. Die Rotfüchse im Süden sind kleiner und besitzen ein heller
gefärbtes Fell, während die im Norden größer sind und ein dichteres und
dunkleres Fell haben. Beim Silberfuchs mit seinem schwarzen, weiß gesprenkelten
Fell handelt es sich lediglich um eine Varietät des Rotfuchses.
Die große Wachsamkeit des
Rotfuchses, sein ausgeprägter Geruchssinn, sein hervorragendes Gehör und die
scharfen Augen ermöglichen es ihm, auch in der Nähe menschlicher Siedlungen zu
leben, ohne aufzufallen. Farmland mit Niederwald und offenen Feldern bietet ihm
gute Deckung und ausreichend Nagetiere, vor allem Feldmäuse. Als man den
Rotfuchs in manchen ländlichen Gebieten ausrottete, wuchsen
Nagetierpopulationen stark an. In Australien hat man Rotfüchse eingeführt, um
der Kaninchenplage Herr zu werden – diese Kleinsäuger hatte man dort zuvor
ebenfalls ausgesetzt.
Während der Paarungszeit im
Hochwinter nehmen Rotfüchse ein Gebiet von drei bis acht Quadratkilometern ein.
Es folgt eine Tragzeit von 49 bis 56 Tagen, nach der die Füchsin in ihrem
unterirdischen Bau in der Regel zwei bis acht, ausnahmsweise bis zehn Junge
wirft. Jungfüchse sind bei ihrer Geburt blind und werden sieben bis neun Wochen
gesäugt. Bis zum Herbst verlassen die Jungen das elterliche Territorium oder
werden daraus vertrieben. Man nimmt an, dass Rotfüchse ihr Leben lang mit
demselben Partner zusammenbleiben. Die maximale Lebenserwartung liegt bei
ungefähr zwölf Jahren.
3. ANDERE
FÜCHSE
Der Graufuchs ist mit einer
Kopfrumpflänge von 53 bis 73 Zentimetern und einem Gewicht von drei bis
sieben Kilogramm etwas kleiner als der Rotfuchs, sein Fell weist derbe, melierte
Haare auf. Das Verbreitungsgebiet der noch relativ häufigen Art reicht vom
Süden Kanadas bis zum Norden Südamerikas. Der Graufuchs lebt vorrangig in
Wäldern und trockenem Buschland und bezieht dort u. a. in Felsspalten und
Baumhöhlen Quartier. Das nachtaktive Raubtier ernährt sich von Kleinsäugern,
Vögeln, Wirbellosen wie Insekten und pflanzlicher Nahrung. Das Weibchen bringt
nach einer Tragzeit von etwa zwei Monaten in der Regel drei bis vier Junge zur
Welt, die etwa sechs Wochen gesäugt werden. Graufüchse sind die einzigen
Mitglieder der Hundefamilie, die auf Bäume klettern. Ihre Nahrungsfeinde sind
größere Raubtiere. In Gefangenschaft wurde ein Graufuchs 13 Jahre alt.
Der Kitfuchs ist ein scheues,
nachtaktives Tier, das in den Great Plains Südkanadas und im Norden der USA
vorkommt. Dieser rötlich gelbe (die so gefärbte Unterart heißt Swiftfuchs)
bis sandfarbene Fuchs ist mit einer Kopfrumpflänge von 40 bis
50 Zentimetern nur etwa zwei Drittel so groß wie der Rotfuchs. Der in
seinem Bestand gefährdete Kitfuchs ernährt sich von Kleinsäugern, Insekten
und Beeren. Er bewohnt in Prärien und Halbwüsten ausgedehnte Baue.
Zu den Füchsen, die in ähnlich
trockenen Regionen siedeln, zählt der Kapfuchs in Südafrika, der Sandfuchs in
der Sahara und der Fennek – sie alle tragen ein sandfarbenes Fell; große
Ohren erleichtern die Abstrahlung von Körperwärme. Der Kapfuchs erreicht eine
Kopfrumpflänge von 45 bis 61 Zentimetern. Er lebt in Savannen und Steppen
und frisst u. a. Kleinsäuger, Insekten und Früchte. Der 40 bis
52 Zentimeter große Sandfuchs hat ein ähnliches Nahrungsspektrum, er
besiedelt Steppen, Wüsten, Savannen und kleine Wälder.
Der Polarfuchs oder Eisfuchs ist
in der ganzen Arktis verbreitet und häufig auf Eisfeldern anzutreffen, die
Hunderte von Kilometern vom Festland entfernt sind. Im Winter ist sein Fell
weiß, im Sommer braun. Die Ohren der Polarfüchse sind kurz, stark behaart und
abgerundet und strahlen dadurch wenig Wärme ab. Diese Füchse haben eine
Kopfrumpflänge von 50 bis 70 Zentimetern. Ein kleiner Teil der
Polarfüchse, vor allem auf Grönland, besitzt ein blaues Fell, das sich von
einem tiefen Blaugrau im Sommer zu einem blassen Bläulichgrau im Winter
verfärbt. Als Allesfresser ernähren Polarfüchse sich u. a. von
Kleinsäugern wie Lemmingen, Eiern, Aas und Beeren. Wie alle hundeartigen
Raubtiere halten Polarfüchse keine Winterruhe, sondern bleiben aktiv. In dieser
Zeit fressen sie von gestrandeten Walen, Reste der Beute von Eisbären und
möglicherweise junge Robben. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von etwa
50 Tagen sechs bis zwölf, ausnahmsweise bis 20 Junge zur Welt, die
sechs bis acht Wochen gesäugt werden. Polarfüchse können bis zehn Jahre alt
werden.
Systematische Einordnung:
Füchse gehören zur Familie Canidae. Die wissenschaftliche Bezeichnung für den
Rotfuchs lautet Vulpes vulpes und für den Graufuchs Urocyoncinereoargenteus.
Der amerikanische Kitfuchs ist klassifiziert als Vulpes macrotis, der
Kapfuchs als Vulpes chama. Der Sandfuchs heißt Vulpes rüppellii,
der Fennek Fennecus zerda (gelegentlich auch als Vulpes zerda
bezeichnet) und der Polarfuchs Alopex lagopus.
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