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Dingo, verwilderte Form des Haushundes in Australien. Der Dingo hat ein kurzes, meist gelbliches, zuweilen aber auch weißes, schwarzes, braunes oder rötliches Fell, einen buschigen Schwanz, stehende Ohren und eine spitz zulaufende Schnauze. Pfoten und Schwanzspitze sind oft weiß gefärbt. Er liegt mit einer Kopfrumpflänge von 117 bis 124 Zentimetern und einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern in der Körpergröße zwischen Wolf und Schakal, sein Gewicht beträgt 10 bis 20 Kilogramm.
Wahrscheinlich gelangten die Dingos mit der Besiedlung Australiens durch die Aborigines auf diesen Kontinent, entweder bereits als Haustiere oder als zufällige Begleiter, und verwilderten danach. Mehrere Merkmale deuten auf die nahe Verwandtschaft des Dingos mit den Haushunden Indonesiens hin, obwohl man ihn früher als Wildhund auffasste. Vermutlich konkurrierte er nach der Verwilderung mit dem kleineren Beutelwolf, einem Fleisch fressenden Beuteltier, um die gleiche ökologische Nische, übertraf diesen jedoch an Konkurrenzkraft und trug damit zu dessen Ausrottung bei. Dingos sind vorwiegend Fleischfresser, doch leben sie in knappen Zeiten auch von Aas und pflanzlicher Nahrung und zählen daher zu den Allesfressern. Zu ihren bevorzugten größeren Beutetieren zählen Kängurus und Wallabys (siehe Kängurus); nach der Besiedelung Australiens durch die Europäer wechselten die Dingos jedoch ihr Nahrungsspektrum und erbeuten nun auch Schafe, weshalb sie von Schaffarmern stark bejagt werden. Allerdings ernähren sie sich heute zu einem erheblichen Teil von Kaninchen und fressen zudem u. a. Echsen und Aas. Dingos jagen einzeln oder zu zweit, als Familie oder in der Gruppe, aber nur selten im Rudel wie Wölfe. Rüden bilden Territorien, die sie mit Urin markieren. Vermutlich gehen Dingos enge Paarbindungen ein. Die Weibchen werfen nach einer Tragzeit von 63 Tagen zwischen vier und acht Junge, die von beiden Elternteilen aufgezogen werden und ein bis drei Jahre bei den Eltern bleiben. Die Jungtiere werden von den australischen Aborigines oft eingefangen und als Jagdhunde gehalten. Systematische Einordnung: Der Dingo gehört zur Familie Canidae und wird wissenschaftlich Canis lupus f. dingo genannt.
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